Ich habe gehört, die Piraten wollen Raubkopien aus dem Internet legalisieren. Stimmt das?

Nein, die Piraten setzen sich nicht für das illegale Herunterladen von Dateien aus dem Internet oder Raubkopien ein. Jedoch hat jeder Bürger laut Gesetz das Recht, eine Privatkopie von allem anzufertigen, was er erwirbt. Wenn man von einem Buch, das man kauft, eine private Kopie macht, ist das erlaut. Wenn man eine CD oder DVD kauft und davon eine private Kopie macht, ist das ebenfalls erlaubt – aber dies ist heute oft nicht möglich. Denn die Unterhaltungsindustrie hat in den vergangenen Jahren immer schärfere Kopierschutzsysteme eingeführt, die die Erstellung einer Privatkopie faktisch nicht ermöglichen, auch wenn dies gesetzlich das Recht eines jeden Bürgers ist.

Es gibt natürlich technische Wege, diese Kopierschutzmechanismen zu umgehen. Jedoch: wer dies macht, macht sich strafbar. Das Umgehen eines Kopierschutzes und die Weitergabe einer privaten Kopie kann in der Bundesrepublik mit einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bestraft werden.

Das Verbot der Umgehung von Kopierschutz muss rückgängig gemacht werden. Es hat sich gezeigt, dass diese Technologie eine Fehlinvestition der Verwertungsindustrie war und nicht funktionierte, da die legale Möglichkeit besteht, kopiergeschützte digitale Inhalte einfach analog zu kopieren (die sogenannte „analoge Lücke“). Eine Kriminalisierung der eigenen Kundschaft kann sich die Verwertungsindustrie jedoch nicht leisten, deshalb sich die entsprechenden Gesetze mehr als überflüssig geworden.